Ein
Pilz ist auch nur ein Gewächs
Auch
wenn man Pilze nicht mehr zu den Pflanzen zählt, sind sie ihnen doch sehr
ähnlich. Man kann sie gut mit Sträuchern oder Bäumen vergleichen. Wie
diese bestehen Pilze nämlich aus einem weit verzeigten Geflecht, das von
der Größe her einen Baum leicht übertreffen kann, jedoch lebt es nicht
über, sondern unter der Erde und tritt deshalb nicht so auffällig in
Erscheinung wie ein Baum. Man kann es gar nicht oft genug betonen: Jenes
unterirdisch lebende Fadengeflecht ist der eigentliche Pilz! Die Gebilde,
die das Pilzgeflecht über die Erde hinausstreckt, und die gemeinhin Pilze
genannt werden, sind nichts weiter als die Früchte des unterirdisch
lebenden Pilzes, ganz ähnlich den Äpfeln am Apfelbaum.

Genau
wie die Früchte der Blütenpflanzen sind auch die Fruchtkörper der Pilze
die Träger der Samen. Die nennt man bei Pilzen allerdings Sporen, denn
bei aller Ähnlichkeit mit den Pflanzen funktioniert die Fortpflanzung bei
den Pilzen doch etwas anders. Bei den Pflanzen findet die Befruchtung vor
der Reifung der Früchte statt, bei den Pilzen gibt es dagegen keine
Befruchtung in dem Sinne. Es gibt statt dessen, salopp ausgedrückt, so
etwas wie „männliche“ und „weibliche“ Sporen. Korrekt heißen sie
jedoch +Sporen und –Sporen. Wenn ein Pilzfaden aus einer +Spore
auskeimt, ist er darauf angewiesen, dass er auf den Pilzfaden einer
–Spore trifft und sich mit ihm vereinigen kann. Erst dann kann ein
fortpflanzungsfähiges Pilzgeflecht entstehen.

Je
nachdem, auf welche Weise die Sporen heranwachsen, unterscheidet man
innerhalb der Höheren Pilze zwischen Ständerpilzen und Schlauchpilzen.
Das Unterscheidungsmerkmal ist dabei die Struktur, die die Sporen
unmittelbar trägt bzw. enthält, sprich die Ständer bei den
Ständerpilzen und die Schläuche bei den Schlauchpilzen. Sporen sind
übrigens mikroskopisch klein. Wären die hier dargestellten Sporen in
ihrer Größe korrekt, müssten die dazugehörigen Fruchtkörper eine
Höhe von 30 Metern haben!
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